Seit Jahrzehnten präsentieren die Wiener Philharmoniker ihrem Publikum zum Jahreswechsel ein heiteres und zugleich besinnliches Programm aus dem reichen Repertoire der Strauß-Dynastie und deren Zeitgenossen. Diese Neujahrskonzerte erfreuen sich nicht nur im Musikvereinssaal in Wien großer Beliebtheit, sondern genießen durch die weltweite Fernsehübertragung, die mittlerweile über 50 Länder erreicht, ein hohes Maß an Bekanntheit und Popularität im In- und Ausland.
Aus einer dunklen Episode der österreichischen Geschichte stammend, sollten einst diese Konzerte bei der österreichischen Bevölkerung Rückbesinnung ermöglichen und zugleich Hoffnung auf bessere Zeiten aufkommen lassen. Heute sind es Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die auf ähnliche Weise von dieser teils unbeschwerten, teils tiefsinnigen Musik berührt werden und dadurch Freude und Optimismus für ein neues Jahr schöpfen.
Es ist der Wunsch der Philharmoniker, nicht nur musikalisch wertvolle Interpretationen der Meisterwerke dieses Genres anzubieten, sondern auch darüber hinaus als musikalische Botschafter Österreichs allen Menschen einen Gruß im Geiste von Hoffnung, Freundschaft und Frieden zu übermitteln.
Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker wird 2010 zum zweiten Mal nach 2008 vom französischen Dirigenten George Prêtre geleitet werden. Vorstand Clemens Hellsberg nannte die Entscheidung eine „Würdigung der gemeinsamen langen Zusammenarbeit und seiner großer Erfahrung in diesem Genre“. Der Erfolg von Prêtres Neujahrskonzert-Debüt 2008 „hat uns allen Freude gemacht: Ihm und uns“.
Für seine künstlerischen Leistungen wurde Prêtre in seiner Heimat und auch in Österreich mehrfach ausgezeichnet: 2004 wurde er Kommandeur der französischen Ehrenlegion und im selben Jahr wurde ihm auch das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse verliehen.
Die Dirigenten des Neujahrskonzerts wechseln seit 1987 jährlich. Den Anfang machte 1987 Herbert von Karajan, ihm folgten Claudio Abbado (1988 und 1991), Carlos Kleiber (1989 und 1992), Zubin Mehta (1990, 1995, 1998, 2007), Riccardo Muti (1993, 1997, 2000, 2004), Lorin Maazel (1994, 1996, 1999 und 2005), Seiji Ozawa (2002), Nikolaus Harnoncourt (2001, 2003), Mariss Jansons (2006), Georges Prêtre (2008). 2009 Daniel Barenboim, 2015 Zubin Mehta. 2019 steht Christian Thielemann am Pult.